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TikTok als neue Anlaufstelle für angehende Musiker:innen

Das Phänomen TikTok ist mittlerweile schon fester Bestandteil der Sozialen Medien. Doch wie kam es dazu, dass diese Plattform Instagram, Facebook und Co in Sachen Werbung und Trends ablöste? 

Ursprünglich hieß die App einmal musical.ly, einige von euch erinnern sich vielleicht noch daran. Diese wurde jedoch 2017 von dem chinesischen Unternehmen Bytedance, welches 2016 auch TikTok gründete, aufgekauft und ein Jahr später umbenannt.

Sie macht sich die Zeit der Schnelllebigkeit zu nutzen und schafft somit eine neue Anlaufstelle für Entertainer, Influencer und Durchschnittstypen, wie dich und mich, die ihren Humor oder ihre Ansichten teilen wollen. Aber das ist nicht alles. 

Worin liegt der Reiz der Plattform?

 

Ein großer Bestandteil von TikTok sind die Sounds. TikTok selbst schreibt in seinem Internetforum: „Letztendlich sind Sounds die neuen Hashtags und Memes.“ Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Musikindustrie darauf aufmerksam wurde. Angehende Musiker:innen, teilweise noch ohne jegliche Fanbase, teilen Ausschnitte ihrer Songs auf TikTok und erzielen eine für sie unbekannte Reichweite, besonders dann wenn ein Trend an ihre Single geknüpft ist. 

Und wie funktionierts?

Egal ob Tanz-Challenges, wie zum Beispiel zu Jason Derulos „Savage Love“ oder thematisch gleiche Geschichten, die mit dem immer gleichen Audio gepaart werden, alles steht und fällt mit dem Sound.

Zunehmend bemerkt man den Einfluss, den diese App auch auf unseren Alltag hat. So beobachte ich teilweise in meinem Umfeld, wie man sich in TikTok-Sounds unterhält:

 

„Wo warst du gerade?“ „Don’t ask questions, you don’t wanna know“ (Billie Eilish - „My strange Addiction“)

 

Dazu kommt die ständige Wiederholung. Trends sind deshalb Trends, weil wir sie so oft sehen. Natürlich merkt man sich nicht direkt, was man jetzt alles gesehen und gehört hat, aber nach einer gewissen Zeit kristallisiert sich heraus, was sich an der Spitze hält und was in der Masse untergeht.

 

Wir wissen aber alle, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Auf der einen Seite haben wir gleiche Voraussetzungen. Ausgenommen du bist bereits außerhalb von TikTok bekannt, fängt jeder bei null an. Es ist nicht wichtig wie viel Geld du hast und ob du dir eine aufwendige Musikproduktion leisten kannst, es geht um Authentizität. Auch der passive User, der selbst keine Videos hochlädt, profitiert von der Vielfalt. Während der Algorithmus auf anderen Plattformen, wie z.B. YouTube, schon auf deinen Geschmack angepasst ist, entdeckst du durch TikTok neue Genres, nicht auch zuletzt durch Sounds die mit Themen gekoppelt sind, mit denen du dich bereits davor viel beschäftigt hast. Durch die Kopplung von Bild und Audio ist es einfacher Bezüge zu schaffen und somit einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

 

„Was kann da also noch schief gehen?“ „Einiges.“

 

Immer mal wieder hört man, oder hört eben auch nicht, von sogenannten One-Hit-Wondern – Personen, die einen Mega-Hit erzielten und anschließend darauf nicht mehr aufbauen konnten. TikTok ist nicht gerade der Inbegriff von Beständigkeit. Wie schon erwähnt, profitiert die App von der Schnelllebigkeit dieser Generation und hat dadurch natürlich auch den Effekt, dass schnelle Erfolge auch genauso schnell wieder vergehen. Ist ein trendiger Sound gerade auf dem Höhepunkt, folgt auch schon die nächste Challenge und löst ihn ab. Zudem hört man ständig die gleichen 15 oder 60 Sekunden eines Songs. Teilweise gehen Künstler noch vor Fertigstellung ihrer Single viral oder aber man ist beim Hören der Vollversion enttäuscht. Teilweise fehlt uns auch ein Gesicht zum Lied, weil wir alles so unterbewusst war nehmen und vergessen, dass da auch Menschen dahinterstehen.  Und so sehr es auch helfen kann, wenn ein Trend an einen Song gebunden ist, so sehr kann es auch ein Fluch sein. Das Lied hat kaum Chance für sich allein zu wirken oder die Idee des Liedes wird verzerrt und verkörpert in keiner Weise mehr das, was der Komponist ausdrücken wollte.

 

Natürlich ist es eine starke Leistung Menschen auf der ganzen Welt zu begeistern, sei es mit Covern, Remixen oder eigenen Songs aber zum Schluss gehört zum Musiker Dasein auch noch einiges mehr dazu, oder was meinst du?

 

Bildquelle: Aufkleber Tiktok Vektor Logo • Pixers® - Wir leben, um zu verändern

Textquelle: Untersuchungen zeigen, wie TikTok die Musikindustrie für Marken, Künstler*innen, Zielgruppen und die Industrie verändert | TikTok Nachrichtenabteilung